Wie angekündigt kommt hier ein erster Bericht zum AV II 60 Precision. Kommende Woche werde ich dann den Bass erstmals mitnehmen zur Probe und dann kann ich etwas schreiben zum Sound an der Anlage und im Bandkontext. Bislang habe ich ihn nur über Kopfhörerverstärker gespielt.
Zunächst einmal: es war für mich bislang noch nie so langwierig an einen Bass zu kommen. Ich habe ihn Mitte Dezember beim Händler K im tiefsten Bayern bestellt wo er sofort lieferbar sein sollte. Nachdem sich nach einer Woche noch nichts tat, konnte man mir auf Nachfrage nicht einmal sagen, wann er denn wohl auf die Reise gehen sollte. Die Kommunikation mit dem Händler war auch eher zäh. Nun war das kurz vor den Feiertagen, da muss man wohl auch ein Auge zudrücken. Ansonsten hatte ich noch keine Erfahrungen mit dem Händler. Aufgrund der Aussagen habe ich dort storniert und bei Z in Sachsen geordert. Die haben den Bass innerhalb von ein paar Stunden an DHL übergeben. Kurz nach Weihnachten ist er dann angekommen. Optisch sehr ansprechend, aber: die Buchse war defekt. Man konnte den Stecker etwa 10 mm hin- und herschieben. Elektrisch war zwar immer Kontakt da, aber so etwas ist natürlich nicht hinnehmbar. Wie ein neues Instrument mit einer defekten Buchse ausgeliefert werden kann, ist mir ein Rätsel. Ausgangskontrolle Fender, Eingangskontrolle Händler, Ausgangskontrolle vor Versand: alles offenbar Fehlanzeige.
Hier ein Bild vom ersten Bass:
Der ging daraufhin wieder zurück mit dem Hinweis, das ich ihn eigentlch gerne haben würde, aber natürlich mit intakter Buchse. Nach ein paar Tagen hieß es dann, dass eine solche Buchse nicht auf Lager ist und dass Fender ein Einsenden vorgeschlagen hat. Also nochmals Storno. Daraufhin habe ich bei den Kölnern bestellt. Nach knapp einer Woche ist der zweite dann eingetroffen:
Was auf den ersten Blick auffallen dürfte ist, dass die Bässe scheinbar mit unterschiedlichen Koffern ausgeliefert werden. Der erste hatte glatten Stoff und der zweite den plüschigen. Dafür fehlt da die G&G-Plakette.
Zur Verarbeitung: anders als
@indian66 würde ich sie in beiden Fällen (abgesehen von der Sache mit der Buchse) nicht als liederlich bezeichnen. Den zweiten habe ich mittlerweile genauer unter die Lupe nehmen können. Der erste war nach weniger als 30 Minuten wieder zurück im Karton. Genau wie beim Jazzy aus der gleichen Reihe musste ich auch hier den Hals erst einmal gerade rücken. Das war beim ersten Exemplar nicht nötig und sollte eigentlich ab Werk auch nicht so sein. Bei Fender ist das wohl nicht unbedingt der Fall. Ansonsten: saubere Lackierung, sehr gut abgerichtete Bünde, wunderschönes Griffbrett und auch sonst nichts zu beanstanden. Was ich mir nur wünschen würde: die Schutzfolie auf dem Pickguard sollte Aussparungen im Bereich der Buchse und der Potis haben. Dann könnte man sie auch rückstandslos entfernen.
Und jetzt zum Sound, aber wie schon geschrieben erstmal nur über Kopfhörer. Ich bin sehr bespannt auf die erste Probe mit dem Teil.
Der Bass hat einen sehr ordentlichen Output und schiebt mächtig. Deadspots habe ich keine gefunden. Lediglich beim F# auf der D-Saite könnte das Sustain eine Spur geringer sein als sonst. Insgesamt aber sehr gut für einen Schraubhals. Demnächst kommen noch LaBellas drauf und dann sollte der Vintagesound perfekt sein!
Haptisch schon eine leichte Umgewöhnung: der Hals ist auch für einen Preci recht breit. Lässt sich für meinen Geschmack aber sehr gut spielen.
Nach der Probe werde ich dann noch den ersten Eindruck an der Anlage und das Feedback der Band nachliefern. Ich wollte ja eigentlich letztes Jahr schon ein Treffen hier oben in Ostfriesland anleiern, aber aus persönlichen Gründen ist das etwas nach hinten gerückt. Wenn es in diesem Frühjahr klappt, kann wer möchte auch gerne mal den Bass befingern bei der Gelegenheit.