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Frage an die Experten: Eher JMJ oder eher Vintage, wo seht ihr Vor-und Nachteile?
Ich bin wahrlich kein Experte, weder hinsichtlich der Instrumente an sich noch in spielerischer Hinsicht, ich schreibe trotzdem mal was (ohne jeglichen Anspruch auf Objektivität):
Ich habe hier gerade einen 66er, einen 73/74er und einen JMJ.

Der JMJ ist absolut ein guter Mustang. Der Sound stimmt. Das Anfassgefühl stimmt. Die Qualität insgesamt scheint auch sehr ordentlich zu sein. Ich habe trotz Saitenwechsel (La Bella Flats / GHS Brite Flats) noch nicht einmal den Hals nachstellen müssen. Die Mechaniken sind auch ok; der Nachstimmbedarf hält sich in Grenzen.
Wenn einem der (sehr gute, authentische) PU mal nicht mehr passen sollte, kann man ohne schlechtes Gewissen mal was anderes ausprobieren. Wenn was an der Elektronik oder der Buchse sein sollte, wird es halt per Löten nach Zahlen repariert.

Beim Vintage-Instrument ist das Risiko sowohl beim Kauf als auch beim Gebrauch höher.
Wenn man einen alten, original erhaltenen Bass gekauft hat: wie wird der im Problemfall repariert / hergerichtet? Die Überlegung gilt für alle Teile am Bass. Will man ein Poti tauschen? Würde man eine teilweise oder vollständige Neubundierung machen lassen, wenn er dann besser spielbar wird?
Wenn man den Bass kauft: erkennt man alle vorhandenen / potentiellen Problemchen des Basses? Der Hals ist der neuralgische Punkt. Läuft der Spannstab sauber in beide Richtungen? Wird er es auch noch 2 Jahre nach dem Kauf tun? Ist der Hals stabil oder sehr wetterfühlig? etc.

Und überhaupt: was ist ein altes Instrument überhaupt wert? Und wenn man schon etwas recht teures kauft, kann man die Authentizität / Echtheit / Unversehrtheit / Originalität sicherstellen / überprüfen? Und was ist das Ziel das Kaufs? Purer "Player"? Mindestens Erhalt von Wert und Originalität (so überhaupt vorhanden)? Wertsteigerung / Spekulation?

Welche Art von Problemchen nimmt man in Kauf, wenn ansonsten alles passt?
Bei mir haben sowohl der rote 66er als auch der 73/74er kleine Probleme. Bei beiden laufen nicht alle Mechaniken gleichmäßig gut. Beim 73/74 absolut unproblematisch, man fühlt es halt; beim 66er sind die Unterschiede (noch) recht deutlich. Die werde ich nochmal einer Wartung unterwerfen. (Siehe mein Posting zur Vorstellung des roten Ex-Italieners.)
Beim 73/74er raschelt das Ton-Poti ein ganz klein wenig. Ich hab mir gesagt: ok, ist halt "alt", wenn's schlimmer wird muss sich das halt jemand mit Fachverstand näher anschauen und mich beraten, was zu tun ist.
Der 66er hat eine ganz kleine Rampe (nicht gemessen, bisher nur gefühlt / erahnt) im Griffbrett. Das *könnte* aber auch daran liegen, dass die Bünde in den tiefen Lagen abgespielter sind als in den hohen Lagen.

Mich treibt aktuell einfach das pure Interesse an Bässen aus "alter Zeit": wie fühlen sie sich an; wie klingen sie; ist das sehr anders als bei modernen? Und der Mustang ist ein Bass, der a) noch recht simpel ist und b) auch im Altholz-Bereich zwar einiges an finanziellem Einsatz verlangt, aber das ist doch kein Vergleich zur Preci- oder Jazzy-Vintage-Welt. Außerdem habe ich Shorties als "Spiel"zeug (im Sinne des Wortes) lieb gewonnen. Das passt im Moment gut zusammen.

Die "alten" muss ich (zumindest aktuell und auf absehbare Zeit) nicht "außer Haus" bringen. Dafür sind genug andere Bässe da.

Wenn man sich auf Vintage-Instrument eingelassen hat, weiß man nicht, ob man jemals wieder ein ähnliches / gleichwertiges Instrument bekommen könnte. Den JMJ kann ich heute kaufen, morgen verkaufen und mir übermorgen einen ganz neuen im Laden aussuchen. (Ja, klar, Serienstreuung, ... aber grundsätzlich halt schon.) Das ist der Grund, warum bei mir - bei der "Mustang-Flut" im hiesigen Bass-Ständer - der JMJ wohl ausziehen darf. Trotzdem fällt mir der Abschied schwer. (Aber ich trenne mich eh nur recht ungern von Dingen, die ich mag.)

Mein Fazit:
"Eigentlich" haben die alten Dinger nur Nachteile ;-). Aaaber, aber sie sind halt alt. Sie können auch gut klingen und tun das wohl auch recht oft.
In der Hinsicht bin ich mit beiden "Alten" (und dem "Jungen") zufrieden. Sie sind sämtlich unverkennbare Mustangs und der Ton unterscheidet sich nur subtil. Der 73/74 liefert (zumindest meiner, ich kenne keine allgemeinen Aussagen dazu?) etwas weniger Output als der 66er und der JMJ.
Der 66er liefert noch etwas mehr Tiefe im Klang als der JMJ. Im Direktvergleich mit identischen Saiten wohl unterscheidbar, aber ob Blindtest oder Doppelblindtest bestehbar wären? Ich weiß es nicht.

Ein 77er Original ersetzt nicht unbedingt ein 66er Reissue. Das gleiche gilt im umgekehrten Fall. Da muss man selbst wissen was man will.
Zwischen meinem 73/74 und dem JMJ würde ich das auch so einschätzen. (Der Hals ist etwas anders [Nuancen!], der PU ist anders, die Tonblende arbeitet anders, die Haptik ist anders [Shaping vs. Non-Shaping], Poly-Lack vs. Nitro-Lack)
Zwischen dem 66er und dem JMJ ist der Unterschied unter praktischen Gesichtspunkten gar nicht sooooo riesig.

Beim JMJ kann man unter verschiedenen Angeboten den besten auswählen. Das ist bei neuen Bässen ja immer der Vorteil.
Wobei man beim JMJ gebraucht quasi ohne Wertverlust kaufen / verkaufen kann.

Beim JMJ - er hat einen Mexiko-Hals ;-) - würde ich darauf achten, dass die Bundkanten am Griffbrettrand ordentlich sind, so dass man sich die Nacharbeit sparen kann. Da hatte ich bei meinem (gebraucht, aber noch recht frisch gekauft) das Glück, dass die Bünde und auch die komplette Griffbrettkante besser ausfällt als bei dem, den ich bei Session in Händen hielt.

Beim JMJ hat man insbesondere nur zwei Farben und ein Relic-Design. Da gibt es bei den historischen Mustangs mehr Auswahl. (Und auch die Japaner sollte man nicht völlig verdrängen?)
Wobei mir Paul von Paul's Bass Matters versicherte, dass der Vintera wohl sehr gut als non-relic JMJ durchgänge; auch, wenn die PU anders hieße. (Ich hatte aber leider keine Chance zu einem Direktvergleich ...) - Ich sehe das aber nicht ganz so, denn der JMJ gewinnt doch recht deutlich an Anfassgefühl durch den Lack.

Und wenn es nur um den Mustang-Ton geht, ... so schlecht klingt der Squier nun auch nicht. (Siehe ein kürzlicher Beitrag im Land der Shortys; sorry, da hat sich nun einiges inhaltlich "gedoppelt".)

Wenn ich aktuell zu einem Mustang greife, entscheidet sich das nach Lust und Laune. Es gibt keine sehr deutliche Präferenz. Eher: Welcher steht griffbereiter? Auf welche Saiten habe ich just Lust?

Und dann gibt es noch die ketzerische Frage: Will man unbedingt einen Mustang? Oder haben andere Hersteller auch schöne Pony-Varianten im Stall? :-)
 
F**** off Charts


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Beim JMJ kann man unter verschiedenen Angeboten den besten auswählen. Das ist bei neuen Bässen ja immer der Vorteil.

Ein alter ist aus meiner Sicht individueller, man sollte aber auch die testen.
Die Wertsteigerung ist wahrscheinlich, beim neuen Modell fällt der Wert direkt nach dem Kauf um 1/3.
Ein 77er Original ersetzt nicht unbedingt ein 66er Reissue. Das gleiche gilt im umgekehrten Fall. Da muss man selbst wissen was man will.
Also alles in Allem würde ich mich nach dem aktuellen Jazz Bass Kauf eher wieder für ein Original entscheiden.
Gut zusammengefasst. :great:
 
Ich bin wahrlich kein Experte, weder hinsichtlich der Instrumente an sich noch in spielerischer Hinsicht, ich schreibe trotzdem mal was (ohne jeglichen Anspruch auf Objektivität):
Ich habe hier gerade einen 66er, einen 73/74er und einen JMJ.

Der JMJ ist absolut ein guter Mustang. Der Sound stimmt. Das Anfassgefühl stimmt. Die Qualität insgesamt scheint auch sehr ordentlich zu sein. Ich habe trotz Saitenwechsel (La Bella Flats / GHS Brite Flats) noch nicht einmal den Hals nachstellen müssen. Die Mechaniken sind auch ok; der Nachstimmbedarf hält sich in Grenzen.
Wenn einem der (sehr gute, authentische) PU mal nicht mehr passen sollte, kann man ohne schlechtes Gewissen mal was anderes ausprobieren. Wenn was an der Elektronik oder der Buchse sein sollte, wird es halt per Löten nach Zahlen repariert.

Beim Vintage-Instrument ist das Risiko sowohl beim Kauf als auch beim Gebrauch höher.
Wenn man einen alten, original erhaltenen Bass gekauft hat: wie wird der im Problemfall repariert / hergerichtet? Die Überlegung gilt für alle Teile am Bass. Will man ein Poti tauschen? Würde man eine teilweise oder vollständige Neubundierung machen lassen, wenn er dann besser spielbar wird?
Wenn man den Bass kauft: erkennt man alle vorhandenen / potentiellen Problemchen des Basses? Der Hals ist der neuralgische Punkt. Läuft der Spannstab sauber in beide Richtungen? Wird er es auch noch 2 Jahre nach dem Kauf tun? Ist der Hals stabil oder sehr wetterfühlig? etc.

Und überhaupt: was ist ein altes Instrument überhaupt wert? Und wenn man schon etwas recht teures kauft, kann man die Authentizität / Echtheit / Unversehrtheit / Originalität sicherstellen / überprüfen? Und was ist das Ziel das Kaufs? Purer "Player"? Mindestens Erhalt von Wert und Originalität (so überhaupt vorhanden)? Wertsteigerung / Spekulation?

Welche Art von Problemchen nimmt man in Kauf, wenn ansonsten alles passt?
Bei mir haben sowohl der rote 66er als auch der 73/74er kleine Probleme. Bei beiden laufen nicht alle Mechaniken gleichmäßig gut. Beim 73/74 absolut unproblematisch, man fühlt es halt; beim 66er sind die Unterschiede (noch) recht deutlich. Die werde ich nochmal einer Wartung unterwerfen. (Siehe mein Posting zur Vorstellung des roten Ex-Italieners.)
Beim 73/74er raschelt das Ton-Poti ein ganz klein wenig. Ich hab mir gesagt: ok, ist halt "alt", wenn's schlimmer wird muss sich das halt jemand mit Fachverstand näher anschauen und mich beraten, was zu tun ist.
Der 66er hat eine ganz kleine Rampe (nicht gemessen, bisher nur gefühlt / erahnt) im Griffbrett. Das *könnte* aber auch daran liegen, dass die Bünde in den tiefen Lagen abgespielter sind als in den hohen Lagen.

Mich treibt aktuell einfach das pure Interesse an Bässen aus "alter Zeit": wie fühlen sie sich an; wie klingen sie; ist das sehr anders als bei modernen? Und der Mustang ist ein Bass, der a) noch recht simpel ist und b) auch im Altholz-Bereich zwar einiges an finanziellem Einsatz verlangt, aber das ist doch kein Vergleich zur Preci- oder Jazzy-Vintage-Welt. Außerdem habe ich Shorties als "Spiel"zeug (im Sinne des Wortes) lieb gewonnen. Das passt im Moment gut zusammen.

Die "alten" muss ich (zumindest aktuell und auf absehbare Zeit) nicht "außer Haus" bringen. Dafür sind genug andere Bässe da.

Wenn man sich auf Vintage-Instrument eingelassen hat, weiß man nicht, ob man jemals wieder ein ähnliches / gleichwertiges Instrument bekommen könnte. Den JMJ kann ich heute kaufen, morgen verkaufen und mir übermorgen einen ganz neuen im Laden aussuchen. (Ja, klar, Serienstreuung, ... aber grundsätzlich halt schon.) Das ist der Grund, warum bei mir - bei der "Mustang-Flut" im hiesigen Bass-Ständer - der JMJ wohl ausziehen darf. Trotzdem fällt mir der Abschied schwer. (Aber ich trenne mich eh nur recht ungern von Dingen, die ich mag.)

Mein Fazit:
"Eigentlich" haben die alten Dinger nur Nachteile ;-). Aaaber, aber sie sind halt alt. Sie können auch gut klingen und tun das wohl auch recht oft.
In der Hinsicht bin ich mit beiden "Alten" (und dem "Jungen") zufrieden. Sie sind sämtlich unverkennbare Mustangs und der Ton unterscheidet sich nur subtil. Der 73/74 liefert (zumindest meiner, ich kenne keine allgemeinen Aussagen dazu?) etwas weniger Output als der 66er und der JMJ.
Der 66er liefert noch etwas mehr Tiefe im Klang als der JMJ. Im Direktvergleich mit identischen Saiten wohl unterscheidbar, aber ob Blindtest oder Doppelblindtest bestehbar wären? Ich weiß es nicht.


Zwischen meinem 73/74 und dem JMJ würde ich das auch so einschätzen. (Der Hals ist etwas anders [Nuancen!], der PU ist anders, die Tonblende arbeitet anders, die Haptik ist anders [Shaping vs. Non-Shaping], Poly-Lack vs. Nitro-Lack)
Zwischen dem 66er und dem JMJ ist der Unterschied unter praktischen Gesichtspunkten gar nicht sooooo riesig.


Wobei man beim JMJ gebraucht quasi ohne Wertverlust kaufen / verkaufen kann.

Beim JMJ - er hat einen Mexiko-Hals ;-) - würde ich darauf achten, dass die Bundkanten am Griffbrettrand ordentlich sind, so dass man sich die Nacharbeit sparen kann. Da hatte ich bei meinem (gebraucht, aber noch recht frisch gekauft) das Glück, dass die Bünde und auch die komplette Griffbrettkante besser ausfällt als bei dem, den ich bei Session in Händen hielt.

Beim JMJ hat man insbesondere nur zwei Farben und ein Relic-Design. Da gibt es bei den historischen Mustangs mehr Auswahl. (Und auch die Japaner sollte man nicht völlig verdrängen?)
Wobei mir Paul von Paul's Bass Matters versicherte, dass der Vintera wohl sehr gut als non-relic JMJ durchgänge; auch, wenn die PU anders hieße. (Ich hatte aber leider keine Chance zu einem Direktvergleich ...) - Ich sehe das aber nicht ganz so, denn der JMJ gewinnt doch recht deutlich an Anfassgefühl durch den Lack.

Und wenn es nur um den Mustang-Ton geht, ... so schlecht klingt der Squier nun auch nicht. (Siehe ein kürzlicher Beitrag im Land der Shortys; sorry, da hat sich nun einiges inhaltlich "gedoppelt".)

Wenn ich aktuell zu einem Mustang greife, entscheidet sich das nach Lust und Laune. Es gibt keine sehr deutliche Präferenz. Eher: Welcher steht griffbereiter? Auf welche Saiten habe ich just Lust?

Und dann gibt es noch die ketzerische Frage: Will man unbedingt einen Mustang? Oder haben andere Hersteller auch schöne Pony-Varianten im Stall? :-)

Oh Mann
Mir geht sowas natürlich auch immer durch den Kopf. ;-)

Mein Hauptbass ist und bleibt mein neun Jahre alter Roadworn Preci den ich bei Verlust nicht wirklich durch ein gleiches Modell ersetzen könnte.

Ich glaube, uns treibt die Individualität die also durchaus auch bei einem neuen Bass auftreten kann.
Bei mir besteht zwischen Mensch und Bass in diesem Fall schon fast etwas wie eine Symbiose.

Restauration: In 200 Jahren wird es wohl kaum einen genutzten Prae CBS Fender Bass geben der nicht schon überarbeitet oder restauriert wurde.
Bei Stradivari oder 60s Höfner Violinbässen ist Restaurieren kein Thema weil die ihr biologisches Alter schon lange überschritten haben.
Meinem 500/1 habe ich ein Halsreset, Neubundierung Abrichten des Griffbretts gegönnt und die Arbeiten von einem renommierten Gitarrenbauer durchführen lassen.
Ich würde einen restaurierten Höfner eher kaufen als einen der es jetzt oder in fünf Jahren hinter sich hat.
Man will ja auch darauf spielen.

Bei Fender wird die Nase gedämpft wenn Bünde abgerichtet wurden. Ich sehe es aber als logische Konsequenz wenn ein Bass seine Qualität verliert.

Nun gibt es natürlich noch sehr viele gut erhaltene Fender, und das wird wohl der Grund sein, dass Restaurieren hier noch nicht so gefragt ist.

Also bei Stradivari Pflicht, bei Höfner Wertsteigerung, bei Fender Wertverlust.

Bezüglich Wertverlust muss man aber berücksichtigen, dass ein 70er Jahre Mustang für 2000 Euro den man 20 Jahre lang spielt und dann wegen defektem Pickup 400 Euro Wertverlust zu erwarten hat nicht wirklich ein Verlust ist.
Ein 2000 Euro PC ist in 20 Jahren gar nichts mehr wert.

Wenn ich mir nun, wie aktuell einen '78er Jazz Bass kaufe tue ich erst mal alles um den Bass perfekt einzustellen. Gelingt mir das nicht habe ich von vornherein 400 Euro für einen Gitarrenbauer einkalkuliert.

Ich bin sicher, dass die Vintageläden alle angebotenen Bässe vorher überarbeitet haben.

Neue Bässe sind gut, alte einzigartig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh Mann
Mir geht sowas natürlich auch immer durch den Kopf. ;-)

Mein Hauptbass ist und bleibt mein neun Jahre alter Roadworn Preci den ich bei Verlust nicht wirklich durch ein gleiches Modell ersetzen könnte.

Ich glaube, uns treibt die Individualität die also durchaus auch bei einem neuen Bass auftreten kann.
Bei mir besteht zwischen Mensch und Bass in diesem Fall schon fast etwas wie eine Symbiose.

Restauration: In 200 Jahren wird es wohl kaum einen genutzten Prae CBS Fender Bass geben der nicht schon überarbeitet oder restauriert wurde.
Bei Stradivari oder 60s Höfner Violinbässen ist Restaurieren kein Thema weil die ihr biologisches Alter schon lange überschritten haben.
Meinem 500/1 habe ich ein Halsreset, Neubundierung Abrichten des Griffbretts gegönnt und die Arbeiten von einem renommierten Gitarrenbauer durchführen lassen.
Ich würde einen restaurierten Höfner eher kaufen als einen der es jetzt oder in fünf Jahren hinter sich hat.
Man will ja auch darauf spielen.

Bei Fender wird die Nase gedämpft wenn Bünde abgerichtet wurden. Ich sehe es aber als logische Konsequenz wenn ein Bass seine Qualität verliert.

Nun gibt es natürlich noch sehr viele gut erhaltene Fender, und das wird wohl der Grund sein, dass Restaurieren hier noch nicht so gefragt ist.

Also bei Stradivari Pflicht, bei Höfner Wertsteigerung, bei Fender Wertverlust.

Bezüglich Wertverlust muss man aber berücksichtigen, dass ein 70er Jahre Mustang für 2000 Euro den man 20 Jahre lang spielt und dann wegen defektem Pickup 400 Euro Wertverlust zu erwarten hat nicht wirklich ein Verlust ist.
Ein 2000 Euro PC ist in 20 Jahren gar nichts mehr wert.

Wenn ich mir nun, wie aktuell einen '78er Jazz Bass kaufe tue ich erst mal alles um den Bass perfekt einzustellen. Gelingt mir das nicht habe ich von vornherein 400 Euro für einen Gitarrenbauer einkalkuliert.

Ich bin sicher, dass die Vintageläden alle angebotenen Bässe vorher überarbeitet haben.

Neue Bässe sind gut, alte einzigartig.
Ich lese hier schon ein Weilchen mit. Es erschließt sich mir nicht, warum einen Neubundierung eine Wertminderung sein soll, wenn doch die alten komplett runtergespielt sind. Mmn ist es doch das alte Holz was die Bässe so wertvoll macht , oder liege ich da völlig falsch?
Ebenso ein getauschter Poti = Wertminderung? Eins zu eins Austausch sollte doch in Ordnung sein.Es ist ja teilweise nicht mehr möglich einen alten Bass mit kaputten kratzenden Potis zu spielen.
Was ein Blödsinn! 😂 :facepalm1:
 

Ebenso ein getauschter Poti = Wertminderung?

Was ein Blödsinn!

Stimmt beides - ein Sammler will Originalität, ein Musiker will ein funktionierendes Instrument. So lange die Preise eben von Sammlern mitbestimmt werden, ist ein getauschtes Poti auch eine Wertminderung...finde ich aber gut für uns Musiker, da wir dann neu bundierte Instrumente mit überholter Elektronik zu guten Preisen kaufen können
 
Neue Bässe sind gut, alte einzigartig.
Du kannst es so schön kurz ausdrücken ;-)

Es erschließt sich mir nicht,
Das ist der Unterschied zwischen "Museums-/Sammlerstück" und "Player" :-)

Wenn Du ein Poti 1:1 austauschen willst, musst Du ja erstmal ein 1:1 Poti für eine "artgerechte" Reparatur finden. Und "Original" ist der Bass dann halt nicht mehr.
Genauso schädlich ist ein "Refinish"; schau Dir die Preise bei den Vintage-Händlern an; hat ein Bass ein neues Finish bekommen, ist er quasi unter Sammlern nur die Hälfte wert. Ist der Bass sehr alt und das Refinish erfolgte recht bald, so ist der Effekt etwas geringer.
Ich würde jederzeit ein Bass mit erneuertem Finish kaufen; eine gute Chance "altes Holz" und "originale Elektronik" zu interessanterem Preis kaufen zu können.

Ich würde bei einem alten Bass jederzeit eine historisch passende Neubundierung vornehmen lassen. (Also mit Bünden im selben Maß und Material.) Sprich: abgespielte Bünde wären für mich auch kein Kaufhinderungsgrund. Gleiches gilt für eine passende Neubundierung, die schon früher vorgenommen wurde.
 
Innen greift der Inbus. Die ist am Eingang ohnehin rund oder?
Ich Habe einmal kurz angezogen aber ich möchte nicht riskieren, dass die rund dreht.
Auswechseln soll aber im Bedarfsfall einfach sein.
 
Innen greift der Inbus. Die ist am Eingang ohnehin rund oder?
Ich Habe einmal kurz angezogen aber ich möchte nicht riskieren, dass die rund dreht.
Auswechseln soll aber im Bedarfsfall einfach sein.
Sieht aber schon etwas fransig und genudelt aus - aber wenn er noch greift ist das doch schon mal gut.
Wenn es dann noch ein ruhiger Hals ist muss man da eh nie ran.
 
Mein lieber Herr Gesangsverein,
danke für all diese Posts und Erfahrungen etc.

Beim Vintage-Instrument ist das Risiko sowohl beim Kauf als auch beim Gebrauch höher.
Wenn man einen alten, original erhaltenen Bass gekauft hat: wie wird der im Problemfall repariert / hergerichtet? Die Überlegung gilt für alle Teile am Bass. Will man ein Poti tauschen? Würde man eine teilweise oder vollständige Neubundierung machen lassen, wenn er dann besser spielbar wird?
Wenn man den Bass kauft: erkennt man alle vorhandenen / potentiellen Problemchen des Basses? Der Hals ist der neuralgische Punkt. Läuft der Spannstab sauber in beide Richtungen? Wird er es auch noch 2 Jahre nach dem Kauf tun? Ist der Hals stabil oder sehr wetterfühlig? etc.

Und überhaupt: was ist ein altes Instrument überhaupt wert? Und wenn man schon etwas recht teures kauft, kann man die Authentizität / Echtheit / Unversehrtheit / Originalität sicherstellen / überprüfen? Und was ist das Ziel das Kaufs? Purer "Player"? Mindestens Erhalt von Wert und Originalität (so überhaupt vorhanden)? Wertsteigerung / Spekulation?
Yup, das ist so meine größte Sorge...da bin ich halt einfach zu wenig Experte. Da bin ich super dankbar für eure Tips! :great:

In der Hinsicht bin ich mit beiden "Alten" (und dem "Jungen") zufrieden. Sie sind sämtlich unverkennbare Mustangs und der Ton unterscheidet sich nur subtil. Der 73/74 liefert (zumindest meiner, ich kenne keine allgemeinen Aussagen dazu?) etwas weniger Output als der 66er und der JMJ.
Der 66er liefert noch etwas mehr Tiefe im Klang als der JMJ. Im Direktvergleich mit identischen Saiten wohl unterscheidbar, aber ob Blindtest oder Doppelblindtest bestehbar wären? Ich weiß es nicht.
Zwischen dem 66er und dem JMJ ist der Unterschied unter praktischen Gesichtspunkten gar nicht sooooo riesig.
Hmm, Punkte für den JMJ.
Allerdings hätte ich gerade einen 71er im Blick, da wäre dann der Unterschied evtl. wieder größer....

Wobei mir Paul von Paul's Bass Matters versicherte, dass der Vintera wohl sehr gut als non-relic JMJ durchgänge; auch, wenn die PU anders hieße. (Ich hatte aber leider keine Chance zu einem Direktvergleich ...) - Ich sehe das aber nicht ganz so, denn der JMJ gewinnt doch recht deutlich an Anfassgefühl durch den Lack.
Hat die mal jemand ausgiebig verglichen?
Ich hab die nur im Laden mal "gegeneinander gespielt", da fand ich den Vintera echt gut, den JMJ aber von Sound und Bespielbarkeit nochmal besser.

Und dann gibt es noch die ketzerische Frage: Will man unbedingt einen Mustang? Oder haben andere Hersteller auch schöne Pony-Varianten im Stall?
Joa, so ein Serek Midwestern mit B90 wäre auch was Feines, so wie der von @matteagle (gerne in rot)....aber auch nicht billig :D

m Grunde muss man aus meiner Sicht in erster Linie auf Klang und Bespielbarkeit achten.
Außerdem muss der Preis zum Angebot passen.
Also die ganzen Fragen von wegen Originalität der Potis etc. nicht so sehr in den Vordergrund rücken?

Also bei Stradivari Pflicht, bei Höfner Wertsteigerung, bei Fender Wertverlust.
Bei meinen Höfner und Framus-Bässen habe ich das so gemacht, ja....ist aber wohl wirklich ein anderes paar Schuhe.

Neue Bässe sind gut, alte einzigartig.
Gut auf den Punkt gebracht. Und neue werden alt und dann sind sie auch einzigartig....wenn ich da zB an meine AVRI aus den 80ern denke

Stimmt beides - ein Sammler will Originalität, ein Musiker will ein funktionierendes Instrument.
Hm. Also JMJ für den Player, Vintage für den Sammler?
Obwohl ich aufgrund der Anzahl meiner Bässe vielleicht als Sammler gelte....ich glaub ich bin eher der Spieler.

Ist vielleicht auch Typsache bzw. abhängig vom jeweiligen Bass....ich erinnere mich, dass @DavidNesselhauf mal den JMJ einem Vintage-Kollegen vorgezogen hat, @goldhammer hat bei Instagram neulich dem Vintagemustang den Vorzug vor seinem JMJ gegeben....


Noch was zum JMJ:
Bei Talkbass gibt es ja eine große Diskussion über Brücke und Sattel, insbesondere bei den ersten Serien soll es da Probleme gegeben haben, Monsieur JMJ selbst hat da wohl mit Fender gesprochen undundund.
Wie habt ihr das so erlebt?

Besten Dank allen!
 

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